actionsanté – für mehr Bewegung im Alltag
Jan. 2012Sexual and reproductive health
3. Jahreskonferenz actionsanté. actionsanté ist eine Initiative des Bundesamts für Gesundheit (BAG) im Rahmen des nationalen Programms Ernährung und Bewegung (NPEB) 2008–2012 für die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft im Rahmen freiwilliger Verpflichtungen. Das anvisierte Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, indem man ihnen eine Umgebung anbietet, die eine ausgewogene Ernährung und einen aktiven Lebensstil begünstigt. Die Jahreskonferenz vom 10. November in Bern versammelte verschiedene Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um Möglichkeiten zu erörtern, wie körperliche Bewegung im Alltag integriert und damit ein aktiver Lebensstil gefördert werden kann.
Experten sind sich einig: Die nicht übertragbaren Krankheiten stellen ein ernstes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Nach einer Studie der Harvard University belaufen sich die Folgekosten dieser Krankheiten auf 2% des weltweiten Bruttoinlandproduktes. Körperliche Bewegung im Alltag ist ein wichtiges Element bei der Bekämpfung dieser chronischen Krankheiten. Die geforderten Anstrengungen sind nicht unüberwindbar: rund 30 Minuten tägliche Bewegung würden die Sterblichkeitsrate durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bereits reduzieren. Um den Grossteil der Bevölkerung zu erreichen, ist es notwendig, diesen Gesundheitsfaktor in der gebauten Umwelt zu integrieren, am Arbeitsort oder in der Schule.
Aussergewöhnliche Herausforderungen
Sich täglich bewegen – zu Fuss gehen, Fahrrad fahren oder Treppen steigen – hilft mit, bei guter Gesundheit zu bleiben. Je mehr die körperliche Bewegung im Alltag erleichtert wird, umso einfacher ist es, die Menschen für einen aktiven Lebensstil zu motivieren. An der Jahreskonferenz actionsanté sind zwei Herausforderungen unterstrichen worden, nämlich die Bedeutung einer gebauten Umwelt, die die physische Aktivität vereinfacht, und eines Arbeitsmilieus, das gesunde Lebensgewohnheiten fördert. Die Präsentation der fünf wichtigsten Initiativen aus Kanada zur Bekämpfung von Adipositas und Bewegungsmangel bei Kindern erlaubte es, Vergleiche zu ziehen und festzustellen, dass die Schweiz nicht das einzige Land ist, das sich diesen Herausforderungen stellen muss. Die wirtschaftlichen Aspekte und die Rolle der Unternehmen wurden dabei ebenso zur Sprache gebracht.
Die Wirtschaft als Element der Lösung
Auch wenn viele die Wirtschaft als Teil des Problems betrachten, stellt sie eher ein Lösungselement dar. In der Tat spielen die Unternehmen eine wichtige Rolle, indem sie einerseits bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern körperliche Bewegung als wesentlichen Bestandteil eines gesunden Lebensstils fördern und indem sie andererseits den Konsumentinnen und Konsumenten Waren und Dienstleistungen anbieten, die gesunde Lebensgewohnheiten unterstützen.
Die Partner von actionsanté haben an der Jahreskonferenz ihre neuen Aktionsversprechen vorgestellt. Coop reduziert bis Ende 2012 den Salzgehalt in etwa 300 Frisch-Convenience-Produkten seiner Eigenmarken. Selecta will bis Ende 2013 sein Angebot von «fresh + fit»-Produkten kontinuierlich auf 100% steigern. Nestlé will bis Ende 2012 den Anteil ungesättigter Fettsäuren in den Tiefkühlprodukten der Marke Findus um 30% senken und bis 2015 den Salzgehalt dieser Produktgruppe um 10% reduzieren. Unilever Food Solutions Schweiz reduziert den Salzgehalt seiner Knorr-Produkte für die Gemeinschaftsgastronomie um mehr als 10% im Durchschnitt. Danone, Kraft Foods, Intersnack, Procter & Gamble sowie Zweifel Pomy-Chips schliessen sich der Swiss-Pledge-Initiative an. Mit ihrer Verpflichtung verzichten diese Unternehmen freiwillig auf Werbung, die sich an Kinder unter zwölf Jahren richtet.
Die Herausforderungen sind ehrgeizig, aber realisierbar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jahreskonferenz actionsanté sind sich dessen bewusst und setzen auf den multisektoralen Ansatz. An der vierten Jahreskonferenz vom 6. November 2012 wird mehr über das Erreichte zu erfahren sein.
Contact
Valérie Bourdin, Sektion Ernährung und Bewegung, valerie.bourdin@bag.admin.ch